Entstehungsgeschichte Turngau Fulda-Werra-Rhön (1865-1933) 

 

Der Turngau Fulda-Werra-Rhön wurde am 10. September 1865 als 7. Unterverband des Oberweser-Bezirksverbandes mit dem Vorort Hersfeld und der Bezeichnung Oberfulda-Gau gebildet. Die formale Bestätigung als Organisationsform der DT erfolgte erst 3 Jahre später auf dem Deutschen Turntag in Weimar vom 20.-21. Juli 1869. Damit war die rechtliche Grundlage für den Turngau geschaffen worden.

Der Turngau stützte sich durch Jahrzehnte hauptsächlich auf die beiden Vereine aus dem Jahre 1848: TV Hersfeld im Norden und der Turngemeinde Fulda im Süden des Gaugebietes. Von seinen Gauvereinen haben Fulda und Hersfeld schon 1863 am 3. Allgemeinen Deutschen Turnfest in Leipzig teilgenommen. Während die turnerische Führung des Gaues, der sich später Oberfulda-Werra-Gau und schließlich 1919 Oberfulda-Werra-Rhön-Gau nannte, zumeist in Hersfeld lag, wurde die praktische Turnarbeit vorwiegend von Fulda aus bestimmt.
Der große Rückschlag, den die Turnerei von 1865 ab zu verzeichnen hatte, zeigt sich gerade in diesem Gau sehr deutlich. Denn 1878 hatte er noch immer nur die Vereine Fulda und Hersfeld. 1883 waren es wieder 6 Gauvereine: Fulda, Hersfeld, Rotenburg, Tann, Schlüchtern und Schlierbach, zu denen dann noch der Turn- und Feuerwehrverein Fritzlar kam. Bis 1892 sind dann noch der TV Bebra und der Turn- und Fechtclub Fulda hinzugekommen, bis 1898 auch noch der TV Gersfeld und dem TV Solz bei Bebra.
Gut gelungene Kreisturnfeste im Gaugebiet, Jubiläumsfeiern der ältesten Gauvereine sowie Gauturnfeste, die nicht zuletzt auch Anstoß zu neuen Vereinsgründungen gaben, gehörten auch schon in dieser Zeit dazu.Um die Jahrhundertwende gewannen die Turnspiele mehr und mehr an Boden, das Frauenturnen wurde eingeführt und schließlich wurde 1905 durch die Initiative Der Fuldaer Turner das Rhön-Bergturnfest auf der Wasserkuppe ein fester Bestandteil der Turnerei im Gau. Bis 1914 hatten sich weitere 30 Gauvereine gegründet. Bis zum Jahre 1933 zählte der Turngau 72 Vereine.